für den neuen Erdenbürger:- Bis zur Geburt befindet sich das Neugeborene in einem konstanten Raumklima von 37 Grad.
- Von dem Moment an, in dem das Neugeborene den mütterlichen Körper verlässt, muss es schlagartig ganz allein dafür sorgen, dass in seinem Körper die physiologische Temperatur von 37 Grad herrscht.
- Um diese Temperatur konstant halten zu können, muss das Neugeborene - wie ein Erwachsener auch - Erwärmungen über 37 Grad durch Schwitzen ,Temperaturen unter 37 Grad durch ‘Körperarbeit’ (Verbrennung) korrigieren .
Worin liegt der Unterschied für Babys?Neugeborene und Säuglinge im ersten Lebensjahr haben eine deutlich größere Körperoberfläche im Verhältnis zur Gesamtkörpermasse. Es findet ständig zwischen Körperoberfläche und Umgebung ein Temperaturausgleich statt, d.h., der Körper verliert ständig Wärme an die normalerweise kühlere Umgebungsluft.
Der größte Wärmeverlust erfolgt über die Kopfhaut, denn dort liegen die Blutgefäße sehr nah unter der Hautoberfläche. Ein Schutz durch Haare wie beim Erwachsenen besteht nicht. So wird die Wärme direkt an die Umgebung abgegeben und die Kinder kühlen über die Kopfhaut aus. Trotzdem fühlt der Kopf des Kindes sich noch lange warm an, denn die absolut notwendige Blutversorgung des Gehirns wird aufrecht erhalten. Das Kind aber zeigt bereits deutliche Zeichen der Auskühlung: weiß-bläuliche bzw. marmorierte, kalte Hände und oder Füße, oft auch Schluckauf. So werden die Kinder vermehrt infektanfällig, schlafen schlechter und sind insgesamt deutlich unzufrieden.
Besonders wichtig bei „Frühchen“:Insbesondere zu früh geborene Kinder sind nicht in der Lage, eine Über- bzw Untertemperatur zu regulieren. Das bedeutet, dass in der Klinik (Wärmebett, Inkubator) oder durch Sie als Eltern zu Hause dafür Sorge getragen werden muß, dass die Kinder die optimalen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wärmeregulation erhalten.
nach oben
Material : - Kunstfaser: Die Kinder schwitzen vermehrt. Durch das Trocknen der schweißfeuchten Kleidung verlieren die Säuglinge zusätzlich Wärme.
- Besser ist eine Kleidung aus reiner Wolle, Seide, Wolle/Seide oder bei hautempfindlichen Säuglingen Baumwolle, die allerdings das gleiche Problem beinhaltet wie Kunstfaser.
- Bei Neurodermitis-Kindern oder bei extremer Veranlagung zu Allergien in der Familie sollte Baumwolle bevorzugt werden. Hier achten Sie besonders darauf, dass Sie Baumwolle erhalten, die nicht chemisch behandelt ist, denn entsprechend ‘veredelte’ Baumwolle wirkt z.T. durch ihren Kunststoff-Veredlungs-Überzug wie normale Kunstfaserwäsche und/oder enthält Schadstoffe.
- Optimal ist Unterwäsche aus Wolle/Seide (achten Sie auf die Kombination Wolle/Seide, da sie nicht so schnell verfilzt und pflegeleichter ist.) Sowohl Wolle als auch Seide haben ein ausgesprochen gutes Temperaturregulationsverhalten. Die Kinder schwitzen auch bei starker Sonneneinstrahlung in dieser Kleidung nicht, während ein in Baumwolle gekleidetes Kind bei größerer Hitze schwitzt, - das Hemdchen wird feucht und der Säugling erkältet sich schnell. Diese Probleme haben Sie bei Wolle bzw. Wolle/Seide nicht.
Das Beste, was Sie machen können:- Besonders freut sich Ihr Kind - und auch Ihr Kinderarzt....-, wenn Sie Ihr Baby in den ersten Monaten mit richtigen Stoffwindeln wickeln und als alleinigen und ausreichenden Schutz eine dicke Windelhose aus naturbelassener Schafschurwolle drüberziehen. Dann ist Ihr Baby wirklich rundherum richtig warm - aber temperturausgleichend - eingepackt.
- Wolle/Seide Unterwäsche
- Sie sollten hier nicht die scheinbar hohen Kosten der Kleidung scheuen: 2 Hemdchen reichen, 1 größeres als Ersatz, das Gleiche gilt für die Anzahl der Strampler und Pullover. Windelhosen reichen drei und eine Große als Ersatz. Die Wollkleidung wird, da Wolle selbstreinigend ist, selten gewaschen. Ein Lüften an der frischen Luft ist vollkommen ausreichend.
- Wenn Sie Näheres über diese Form der Kleidung wissen möchten, so sagen Sie es mir bitte. Ich kann Ihnen Mütter nennen, die gern bereit sind, Ihnen alles über die Kleidung der Kinder in ‘Wolle’ zu erklären. Und wenn Sie sich - aus welchen Gründen auch immer - zu den üblichen ‘Pampers’ entschließen wollen oder müssen, so sollten Sie möglichst eine solche Wollwindelhose drüberziehen, da das hohe Strickbündchen den ganzen Bauch und die Nieren wärmt.
nach oben - Das Kind sollte aus den o.g. Gründen zumindest in den ersten Lebensmonaten immer eine Mütze tragen: im Hause z.B. eine dünne Seiden oder Wolle-Seide oder Baumwollmütze; draußen je nach Wetterlage darüber eine Mütze aus reiner Wolle.
- Die Raumtemperatur des Schlafraums sollte mit 16 maximal 18 Grad eher niedrig sein. Selbstverständlich wird auch nachts das o.g. leichte Mützchen getragen. Ein richtiges Kissen unter dem Kopf ist für Säuglinge nicht sinnvoll, sie müssen flach gelagert werden.
- Auch sollten Sie Ihr Kind nicht - wie allgemein üblich - mit einem Federkissen zudecken, denn hier ergibt sich allzu schnell ein Wärmestau, das Kind beginnt zu schwitzen, fühlt sich unwohl und wird unzufrieden.
- Nur draußen, bei wirklich sehr kaltem Wetter kann man das Federkissen locker über die darunter liegende Wolldecke legen. Am Besten ist auch hier eine Kleidung aus temperaturausgleichendem Material und eine Decke aus reiner Wolle.
- Wunderbar zufrieden sind die Kleinen, wenn man sie direkt auf ein kuscheliges Schaffell legt (wichtig: naturbelassen und speziell für diesen Zweck auf eine besondere Art gegerbt). Unters Köpfchen wird zum Schutz gegen Verunreinigungen eine Windel o.ä. gespannt.
Die optimale Kleidung und die richtige Art Ihr Kind zu betten (s.o.) gibt Ihnen die Möglichkeit, die Wohnung nicht überzutemperieren und das Kind - fast bei jedem Wetter - nach draußen zu stellen bzw. mit ihm spazieren zu gehen.
nach oben § Rechtliche Hinweise
1. HaftungsausschlussTrotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links, auf die wir im Rahmen dieses Internetauftritts verweisen. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich! 2. Hinweis zu den ärztlichen Ratschlägen auf dieser WebsiteDiese Seiten enthalten medizinische Informationen, die Kinderarzt Josef J. Diers als Hilfestellung und Anregung versteht, die nach besten Wissen und Gewissen weitergeben werden.
Diese Informationen erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, wissenschaftliche Aktualität oder Korrektheit.
Hinweis: Bei Krankheit wenden Sie Sich unbedingt an den Arzt Ihres Vertrauens und handeln nach dessen Maßgabe.
nach oben
|