18.07.10
Die „‚Scharlach“-Erkrankung
Der „Scharlach“keim (ß-hämolysierende Strepptokokken der Gruppe A) kann folgendermaßen auftreten:
- Rachenbesiedlung ohne Symptomatik (häufig – bis 20 %, Reservoir für Ansteckung)
- zufälliger Nebenbefund bei Virusinfektion mit ähnlicher Symptomatik
- Racheninfektion mit Mandelentzündung
- Darminfektion/Scheideninfektion mit sehr unangenehmem Juckreiz und starker Rötung
- Mittelohrentzündung (sehr problematisch bei Eiterfluß aus offenem Trommelfell)
- Typischer Scharlach mit Halsschmerzen , Ausschlag in den Leisten beginnend, hohem Fieber und ausgeprägtem Krankheitsgefühl
- Als Komplikationen: Herzklappen- oder Herzmuskelentzündung, Gelenkbeteiligung akut oder chronisch und Nierenbeteiligung
- Toxischer Scharlach mit schwerstem Krankheitsgefühl und lebensbedrohlicher Situation (sehr selten bei Kindern)
- jedwede Art von Übergängen und Kombionationen
Es gibt mindestens 5 verschiedene Scharlachkeimarten und somit auch die Möglichkeit häufiger Scharlach zu bekommen.
Am häufigsten tritt er im Herbst und Frühjahr auf.
Insbesondere sind Menschen betroffen, die sich in einer hochbelastenden Situation befinden und unter Stress stehen – „der Mensch braucht endlich mal Ruhe“
18.07.10
Die Behandlung einer Streptokokken-A-Infektion
Üblicherweise wurde bei Krankheitssymptomen, also etwa ab „HALSSCHEMERZEN“ antibiotisch mit Penicillin behandelt, um zu versuchen, die Häufigkeit folgender Komplikationen zu reduzieren:
- Herzbeteiligung, insbesondere Entzündungen der Herzinnenwand und der Herzklappen mit lebenslangen Problemen.
- Gelenkbeteiligung (rheumatisches Fieber) mit anhaltenden Beschwerden.
- Mittelohrentzündungen
- Nasennebenhöhlenentzündungen
- Abszesse neben den Mandeln
Allerdings:
- die Gefahr einer Nierenbeteiligung mit im extremen Fall lebenslanger Nierenschwäche ließ sich durch Antibiotika nicht verringern
- Die Untersuchungen die einen Vorteil der Antibiose gegenüber einer Nichtbehandlung belegen sollen, wurden vor 1975 und nicht gerade heutigem Standart gemäß durchgeführt.
- Durch Veränderungen des Keims sind o.g. Probleme unter reiner Placebobehandlung (kein wirksames Medikament) fast so selten wie mit Antibiose- siehe PädiatrieUp2date.
- nach neusten wissenschaftlichen Untersuchungen erreichen wir durch eine antibiotische Behandlung ausschließlich eine Reduktion
- der Krankheitsdauer (1-2 Tage versus 1-2 Wochen) und
- der Ansteckungsdauer (24 Std. versus 6-20 Tage)
- Antibiose bedeutet potenzielle Nebenwirkungen (Allergie, Unruhezustände, Darmflorastörungen usw.)
- Antibiotika sind teuer
- Rezidive sind deutlich häufiger wegen:
- Resitenzen ?
- Falscher Einnahme
- zu kurzer Einnahme
- zu niedriger Dosierung oder
- Schnelle Wiederansteckung durch Kindergarten, Schule oder Familie
Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß auch unter antibiotischer Behandlung des Scharlachs sowohl EKG- und Urinkontrollen als auch regelmäßige klinische Untersuchungen erforderlich sind.
Eine Behandlung ohne Antibiotika gem.naturheilkundicher Maßgabe sollte nur unter kompetenter ärztlicher Betreuung erfolgen, um frühzeitig eine Komplikation zu erkennen und dann Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
18.07.10
Ohne Antibiose
Eine Behandlung ohne Antibiotika werde ich auf Ihren ausdrücklichen Wunsch hin begleiten.
Folgende Punkte sind dafür Bedingung, um zu versuchen, mögliche Komplikationen zu verhindern, frühzeitig zu erkennen und evtl. umgehend eine notwendige therapeutische Sofortintervention einzuleiten:
- Homöopathische Behandlung – deren Wirkung nicht evidenzbasiert ist und sein kann.
- Ruhe!!!! für ca. 2-4 Wochen (Schule, Kindergarten, sonstige besondere Belastungen)
- regelm.Urinkontrollen (wöchentlich 1-2x für bis zu 4 Wochen)
- regelm. EKG-Untersuchungen (wöchentlich 1-2x für bis zu 4 Wochen)
- Kontrolle des körperlichen Zustandes mit Abhorchen des Herzen und ggf. ausgedehnteren Untersuchungen
- Anpassung der Untersuchungsfrequenz je nach Verlauf
- Nötigenfalls dann antibiotische Intervention
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