Üblicherweise werden in unserern Breiten von Geburt an den Babys Vitamin D und zum Teil Fluoridtabletten gegeben. Oft erhalten Sie schon post partum im Krankenhaus die erste Packung dieser Präparate.
Vorgeschlagen ist die Gabe von Vitamin D von 500 iE im ersten Lebensjahr bzw. über den zweiten Winter hinweg.
Aufgabe des Vitamin D:
- Calciumtransport aus dem Darm in den Körper
- Calciumeinbau in die Knochen
- Regulation des Calciumspiegels im Blut
- Knochenfestigung und Zahnhärtung durch Calcium
- Muskelfunktionsregulation durch Calcium
- Immunabwehr
- Krebsvorbeugung (Brust- und Darmkrebs)
- autokrine Funktionen:
- Zelldifferenzierung,
- Hemmung der Zellproliferation,
- Apoptose,
- Immunmodulation
- Kontrolle anderer hormonaler Systeme
Vitamin D - das besondere Vitamin:
Vit. D ist ein fettlösliches Vitamin natürlich vorkommend in Fischoel (Lebertran)
Als einziges Vitamin wird es im Köper des Menschen hergestellt.
Aus Vorstufen, die durch die Nahrung aufgenommen werden, bilden in der Haut Sonnenstrahlen aktives Vit.D. Zwei Stunden Sonnenlicht auf die Gesichtshaut (nicht in die pralle Sonne, halb geöffnetes Kinderwagenverdeck) pro Tag reichen unter sommerlichen Bedingungen aus, um eine ausreichende Vit.D–Versorgung zu gewährleisten. Da nun v.a. im Winter diese Sonneneinstrahlung nicht immer ausreicht oder durch eine dichte Dunst/Wolkendecke abgeschirmt wird, können Vit. D-Mangelzustände (Rachitis) entstehen.
Vitamin D Mangel führt zu oder begünstigt:
- Rachitis bei Kinder
- Kariesneigung
- Osteomalazie bei Erwachsenen
- Autoimmunkrankheiten (wie z. B. Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Diabetes mellitus Typ 1, Systemischer Lupus erythematodes)
- Infektanfälligkeit
- Bluthochdruck
- Brustkrebs
- Darmkrebs
- Osteopenie
- Osteoporose
- Kardiovaskuläre Erkrankungen
- Allgemein erhöhte Sterblichkeit
Rachitis:
- Knochenerweichung mit O-Beine, weiche Schädelknochen, sich nur langsam schließende Fontanelle und Auftreibung der Knochenwachstumsfugen .
- Übererregbarkeit bzw. Erschlaffung der Muskulatur.
- Ausgeprägte Schweißneigung, insbesondere im Nacken.
- Abwehrschwäche
- Krampfanfälle. Besonders, wenn nach unzureichender Vit.D-Versorgung plötzlich höhere Mengen an Vit.D zugeführt werden - langer schöner Sonnentag oder größere Mengen Vit.D als Tablette. Es wird Calcium aufgrund des Mangels im Knochen aus der Blutbahn herausgezogen und eingebaut. Dabei entsteht eine akute Unterversorgung der Muskulatur mit Calcium, dies kann zu schweren Krampfanfällen führen, gelegentlich mit Todesfolge.
Stillen scheint, wie Beobachtungen zeigen, einen gewissen Schutz vor Vit.D-Mangel zu bieten, obwohl Muttermilch nur wenig Vit.D enthält, trotz evtl. guter Sonnenexpostion der Mutter.
Regelmäßige körperliche Untersuchungen können bösen Überraschungen vorbeugen, diese jedoch nicht zu 100 % ausschließen. Knochenerweichungen und Knochenverformungen sind im Laufe der Jahre rückläufig oder können vollständig verschwinden.
Mögliche Nebenwirkungen der medikamentösen prophylaktischen Vit.D-Gaben:
- allgemeine konstitutionelle Verhärtung des Wesens des Kindes
- frühzeitige Gefäßverkalkungen (Es zeigte die vor Jahrzehnten übliche hohe Vitamin D-Gabe (als Spritze) das Problem der frühzeitigen Gefäßverkalkung“.)
- Störungen der Leber-,Nieren oder Schilddrüsenfunktion bei hohen Dosen
Sollten Sie sich entschließen, kein Vit. D zu geben, tragen Sie als Eltern bitte dafür Sorge, daß Ihr Kind regelmäßig einem Arzt vorgestellt wird, der dieses Problem kennt, somit die frühzeitige Diagnose einer Rachitis stellen kann und natürlich dann auch gezielt interveniert.