Schwangerschaft und Stillzeit stellen Lebensphasen dar, denen wir als Eltern und Ärzte besondere Beachtung schenken und schenken sollten.
Es gibt inzwischen viele nützliche Ratgeber rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillen mit zahlreichen Tipps, was alles zum Schutze des ungeborenen Lebens und Säuglings zu beachten ist. Zwei wichtige Themenbereiche sind unserer Auffassung nach unterrepräsentiert und ein mögliches Risiko für Mutter und Kind :
1. Künstliche chemische Substanzen, denen wir kontinuierlich ausgesetzt sind und denen wir (fast) nicht ausweichen können
2. Strahlungen, deren (Aus-)Wirkungen häufig unterschätzt werden
Anlässlich besorgniserregender Erkenntnisse, die ich im meiner Rolle als Vater von drei Kindern und als Kinderarzt gemacht habe, widme ich diesem Themenbereich hier einen besonderen Rahmen mit zahlreichen Hintergrundinformationen, die ich für alle Interessierten zusammengetragen habe.
Ich starte diese Rubrik mit dem allerwichtigsten für Mutter und Kind: - I. den Empfehlungen für die Zeit der Schwangerschaft und des Stillens in Bezug auf die zwei oben genannten Risiken, denn auch ohne Detailkenntnisse wird den meisten von uns die Gefahr dieser beiden Faktoren bewußt sein.
- Die Punkte II. und III. liefern detaillierte Hintergrundinformationen zu den Auswirkungen von chemikalischen Substanzen in Nahrung Pflegemitteln sowie zur Strahlenbelastung.
I.) Empfehlungen
II.) Auswirkungen von Chemie aus Nahrungsmitteln und Körperpflegesubstanzen in der Schwangerschaft und Stillzeit auf das Ungeborene und den Säugling und deren Langzeitfolgen.
II a. Atopiebelastung/Allergievorbeugung
II b. Direkte „Gift“wirkung in Schwangerschaft und Stillzeit
III.) Strahlungsexposition in Schwangerschaft und Stillzeit (Handy,DECT,WLAN,Sonographie)
nach oben Hier lesen Sie praktische Hinweise zur Vermeidung von Strahlung und schädigender chemischer Stoffe.
A.
Strahlungsvermeidung:
Strahlungen aus jeglicher Quelle meiden Aufzählung mit absteigendem Gefährdungspotential:
DECT-Telefon, Handy, WLAN, Mikrowlle,Infrarot Headset, Stromführende Leitungen in Kopfnähe
Wenn unvermeidlich dann: strahlungsarme DECT-Telefone, Telefonieren mit schnurgebundenem Headset, kein Handy oder Schnurlostelefon in Bauchnähe bei Schwangeren oder in Kopfnähe insbesondere von Kindern, kein WLAN.
B.
Praktische Tipps zur Vermeidung schädigender chemischer Stoffe:
Gemäß der dänischen Umweltagentur neun praktische Empfehlungen für Schwangere und Stillende (Quelle: ARTE 2008 G.E.I.E. (Sendung: Männer vom Aussterben bedroht) - 1. Benutzen Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit so wenig Kosmetika und Pflegelotion wie möglich. Bestimmte kosmetische Produkte und Lotionen enthalten allergene chemische Substanzen und Stoffe, die möglicherweise das Hormonsystem belasten (sogenannte „endokrine Disruptoren“ oder „hormonwirksame Stoffe“). Auf diese Weise mindern Sie für sich selbst und Ihr Kind die Belastung durch hormonwirksame Stoffe.
- 2. Benutzen Sie Produkte ohne Duftstoffe und benutzen Sie während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit kein Parfüm. Parfüms können Allergien, Hautirritationen oder Ausschläge oder sogar Atemprobleme hervorrufen.
- 3. Kaufen Sie vorzugsweise Produkte mit einem Bio-Label, z.B. mit dem europäischen Öko-Label, der Blume, oder mit dem in den skandinavischen Ländern sehr verbreiteten Schwan. Diese Labels werden umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Produkten erteilt, die z.B. weniger belastende chemische Substanzen enthalten.
- 4. Färben Sie sich während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht die Haare. Einige chemische Substanzen in Haarfärbemitteln können zu allergischen Reaktionen führen, bei anderen wird vermutet, dass es sich um hormonwirksame Stoffe handelt. Achtung: Auch vermeintlich "natürliche" Haarfärbemittel wie Henna können belastende chemische Substanzen enthalten.
- 5. Vermeiden Sie während Schwangerschaft und Stillzeit Farben und Sprays. Beim Streichen oder Sprayen atmen Sie chemische Stoffe ein, die Ihr Körper aufnimmt und an das Kind weiter gibt. Vermeiden Sie deswegen während der gesamten Schwangerschaft Malerarbeiten und lüften Sie frisch gestrichene Räume gründlich.
- 6. Waschen Sie alles, womit Ihr Baby in Berührung kommt, auch Textilien und Spielsachen aus Stoff oder Plastik. Neue Kleidung, Spielzeug, Fläschchen usw. aus Soff oder Plastik können chemische Reststoffe beinhalten. Durch Waschen mit heißem Wasser entfernen Sie die meisten dieser chemischen Substanzen.
- 7. Vermeiden Sie die tägliche Verwendung von Seifen, Lotionen usw. für ihr Baby. Baden Sie Ihr Baby in klarem Wasser und cremen Sie es nur nach dem Bad und dem Windelwechsel ein. Fragen Sie bei sehr trockener, geröteter oder irritierter Babyhaut oder anderen dermatologischen Problemen Ihren Arzt.
- 8. Kaufen Sie für Ihr Kind nur Produkte ohne Duftstoffe – auch Spielzeug. Parfümstoffe können beim Baby Allergien hervorrufen. Verwenden Sie folglich nur parfümfreie Pflegeprodukte und vermeiden Sie parfümiertes Spielzeug.
- 9. Verwenden Sie nur Spielzeug, das speziell für Babys entwickelt wurde. Kunststoffspielzeug für Kinder über 3 Jahren kann Weichmacher enthalten. Weichmacher (Phthalate) werden eingesetzt, um Kunststoffe geschmeidig zu machen. Manche Weichmacher sind endokrine Disrupturen und beeinträchtigen das Hormonsystem. Der Einsatz von Weichmachern für Babyspielzeug, das Kinder unter drei Jahren in den Mund nehmen, ist in der gesamten EU verboten.
Eigene Ergänzungen: - Keine Nahrungsmittel mit Geschmacksverstärker, Emulgatoren, Farb-, Geschmacks-, Duft-, und Konservierungsstoffen - weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit.
- Abwechselungsreiches vollwertiges Essen.
- Halten Sie Ihr Gewicht in der Stillzeit konstant, nehmen Sie nicht ab. Beim Fettabbau werden die dort über Jahre gespeicherten vor allem fettlöslichen Schadstoffe mobilisiert und dann über die Muttermilch "ausgeschieden".
- Keine Schnuller mit Bisphenol. Sicher Bisphenol frei sind nach Firmenangabe Schnuller der Firma MAM.
nach oben Allergien entstehen auf Grund von- erblicher Belastung,
- Konfrontation mit allergiefördernden chemischen Substanzen
- kontinuierlicher Exposition über längere Zeit
- frühzeitiger Exposition schon im Säuglingsalter
Erbliche Belastung:- Eine familiäre Belastung scheint auf den ersten Blick nicht veränderlich.
- Jedoch nach der homöopathischen Idee Hahnemanns entsteht Krankheit aus vererbten Veranlagungen (Miasmatik) und krankmachenden äußeren Einflüssen – im breitesten Sinne - , die die Lebenskraft schwächen.
- Eine vorgeburtliche, noch besser vorkonzeptionelle homöopathische Konstitutionsbehandlung der Eltern kann die Vererbung nach der homöopathischen Meinung so beeinflussen, dass die Kinder nicht mehr so stark miasmatisch belastet werden.
Allergiefördernd:- Die Konfrontation mit allergiefördernden chemischen Substanzen erfolgt durch Inhalation (Einatmen), Aufnahme durch die Haut bei Cremes oder Lotionen und durch Nahrung. Eindeutig nachgewiesen wurde dieser Effekt bei Formaldehyd (belastete Möbel und Fußböden , Abgase von Heizungen z.B. Gastherme in der Wohnung und nicht zu vergessen Zigarettenrauch).
- Welche Auswirkungen die Kunstdüngerreste und Pflanzen“schutz“mittelreste , die diversen Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln und die Beimengungen in Cremes und Lotionen, in Parfüms und Deos auf die Provokation von Allergien haben und wie diese in Summation wirken, ist nicht bekannt. Ein deutlicher Verdacht auch in diese Richtung besteht jedoch.
- Eine Exposition, insbesondere eine längerfristige, erfolgt häufig schon in der Schwangerschaft und dann auch in der Still-/Säulingszeit.
- Nahrungsmittel selbst z.B. Milch oder Soja ,aber besonders Chemiereste, Nahrungsmittelzusätze und Zusätze von Kosmetika haben zT ein hohes Allergenpotential. Je länger, intensiver und früher eine Exposition erfolgt, desto wahrscheinlicher eine Allergie gegen die jeweilige Substanz.
- Hinweis: Kinder die im Frühling geboren werden und somit früher und länger Pollen ausgesetzt sind, haben deutlich häufiger Heuschnupfen.
nach oben Auswirkung von Giften/chemischen Substanzen auf das ungeborene oder gestillte Kind- Zwischen 1950 und 1980 nahmen sechs Millionen Frauen von Ärzten verordnetes künstliches Oestrogen ( Distilben ) zur Vorbeugung von Fehlgeburten ein. Bei deren Kindern, vor allem Mädchen, traten deutlich vermehrt Fehlbildungen der Geschlechtsorgane oder Tumore auf.
- Es werden Massen an Stoffen in unserer Umwelt freigesetzt, die Hormon ähnliche Wirkung so wie Distilben haben und dann auch nachweislich schwere gesundheitliche Folgen und Spätfolgen zeitigen.
Ein Beispiel: Stoffe mit oestrogenähnlicher Wirkung
Bei folgenden chemischen Substanzen ist die oestrogenähnliche Wirkung nachgewiesen:- Parabene: Salben, Cremes und Lotionen
- Phatalate: synthetische Weichmacher in den meisten Kunststoffflaschen sogar Babyflaschen, Cremes und Lotionen, Kunststoffe in Autos, Haushaltswaren, medizinischen Geräten, Spritzen, Infusionsschläuchen, Spielzeug und Fußbodenüberzügen
- Bisphenol A: Babyflaschen und Polycarbonflaschen, Flammverzögerer (u.a in Möbeln, Matratzen auch in Kinderbetten, Schnuller)
- Pestizide : Reste in Obst und Gemüse, Getreide und Kartoffeln
- DDT: Insektenvertilgungsmittel – seit Jahren verboten aber immer noch in der Nahrungskette – soll wieder zugelassen werden
- PCB: Holzschutzmittel, mittlerweile in Innenräumen verboten
Selbst wenn die jeweilige Menge zweier oestrogen ähnlich wirkender Substanzen für sich alleine noch keine Auswirkung hätten, bedeutet die Kombination beider eine Vervielfachung (7 fach) der Hormwirkung.
Wie ist es erst wenn 10 oder mehr Substanzen je "nur" in geringer Dosis sich wechselseitig potenzieren?
Substanzen mit oestrogenähnliche Wirkung führen zu:- Infertilität bei Männern (Rückgang der Spermienaktivität in den letzten 50 Jahren um 50%; Aussterben ganzer Amphibien- und Fischrassen auf Grund der Impotenz der männlichen Population)
- Hodenkrebs (Zunahme um 50% in den letzten 20 Jahren)
- Fehlbildung der männlichen Geschlechtsorgane
- Verweiblichung des männlichen Geschlechts bei Tier und Mensch
Das oben beschrieben Szenario – oestrogen ähnliche Wirkung - ist nur eine Wirkungsmöglichkeit chemischer Substanzen.
Weitere hormonähnliche Wirkungen von chemischen Stoffen auf Umwelt und Mensch sind nach meinem Wissen (noch) nicht erforscht!
Welche Substanzen wirken ähnlich welcher Hormone mit welchen Konsequenzen - eine Aufzählung: - Schilddrüse, Nebenschilddrüse (Parathormon), Nebennieren ( Cortison), Epiphyse (Melantonin) ,Hypophyse (Regulation des neuroendokrinen Systems), Pankreas (Insulin/Diabetes)...
- Alterung, Hyperaktivität, Reizoffenheit, Konzentrationsstörungen, Adipositas...
- Und direkte Giftwirkung: Cancerogenität, Immunschwäche, unspezifisches Schmerzsyndrom, Rheumatische Erkrankungen, Depression, Herz-Kreislauf, chronic-fatigue-syndrom, minimale chemische Sensibilität, Veränderung von Psyche und Körper
nach oben Strahlungsexposition in Schwangerschaft und bei Kindern:
Gepulste Strahlung durch DECT-Telefone, Handy, WLAN:- Wissenschaftlich scheint nachgewiesen gemäß einer Untersuchung an 13.000 Kindern, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen Strahlungsexposition ( Handy,DECT,WLAN) und späteren Verhaltensauffälligkeiten besteht.
- Nur geringe Zweifel bestehen bzgl. des Zusammenhangs zwischen hochfrequenten energetischen Strahlungen und Schädigungen von Gehirn und Zellstoffwechsel,sowie Zellvermehrung.
Sonographie:- Sonographische Untersuchung haben einen bedeutenden Stellenwert in der Schwangerschaftsvorsorge und in der Untersuchung bei Früh-und Risikogeburten erobert, werden aber zunehmend unkritisch eingesetzt.
- Ultraschallstrahlen sind energetische Strahlen, die durch Luft, Knochen, Metall; weniger durch zähe dichte Flüssigkeiten oder Knorpel; fast nicht durch Wasser reflektiert werden.
- Physikalische Versuche, bei denen Ultraschallstrahlung in eine Metallgitterkugel (Faradayscher Käfig) gesandt wurden, zeigten eine deutliche Erwärmung des Innenraumes. Konsequenterweise bedeutet das, daß bei sonographischen Untersuchungen des Gehirns/Kopfes durch die Fontanelle die Strahlung wie in einem Faradayschen Käfig gefangen wird und somit hohe Energie im Innenraum/Kopf entstehen kann.
- Überdurchschnittlich häufige Ultraschall-Untersuchungen bei gesunden Frauen während unauffälliger risikoloser Schwangerschaft mit gesunden Neugeboren führen statistisch signifikant zu Untergewicht bei den Neugeboren.
Historie:
Röntgenstrahlen galten sehr lange selbst in den sehr hohen Dosen der ersten Anwendungsjahrzehnte als völlig unbedenklich. Wir wissen es heute besser.
Strahlung von Atomkraftwerken:
In Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen haben wir lange von den gehäuften Leukämiefällen in der Umgebung von Kernkraftwerken oder Forschungsreaktoren gelesen und gehört. www.ippnw.de oder www.bürgerwelle.de
Tschernobyl und Fukushima haben viele von uns noch in Erinnerung, auch wenn die Jüngeren den Tschernobyl- Supergau nicht selbst erlebten.
Einen Überblick über die Folgen dieser Strahlungen für die kommenden Generationen wird man heute nicht im Entferntesten erlangen.
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