„Dreimonatskoliken“ sind Bauchschmerzen (z.T. Blähungen), die vor allem in den ersten Lebensmonaten schwere Probleme machen können.
Die eigentliche Ursache ist nicht bekannt.
Viele Faktoren werden diskutiert: - Anpassungsstörungen des Darms.
- Nahrungsunverträglichkeiten ( Ernährung der Mutter)
- Probleme mit der Nahrungsaufnahme (Koordination des Schluckens)
- Unruhe und Anspannung der Eltern (Teufelskreis: Koliken --> Schlafstörungen --> Anspannung --> Unruhe --> Koliken)
- Erfahrungsmangel im Umgang mit dem Kind
- Blähungen durch o.g. Bedingungen
- Geburtstraumata
- Probleme in der Schwangerschaft
- Immer wieder auch Vit. D und Fluoride
Der Name „Dreimonatskoliken“ bedeutet nicht, dass die schwere Zeit für Sie und Ihr Kind auch wirklich nur drei Monate dauert.Der Spuk kann nach kürzester Zeit, aber eventuell auch erst nach 5 oder mehr Monaten vorbei sein. Angeboten werden dafür homöopathische, osteopathische und/oder naturheilkundliche Behandlung,sowie einige schulmedizinische Medikamente. Die Kinder schreien anhaltend, insbesondere nach den Mahlzeiten und sind fast oder nicht zu beruhigen. Manchmal hilft schaukeln, Bauchlage, Spazierenfahren im Kinderwagen oder im Auto.
Anhaltende 3-Monatskoliken bedeuten eine extreme Belastung für die ganze Familie.
Je unruhiger und nervöser die Eltern gerade auch durch das schreiende Baby, desto unruhiger und nervöser das Kind – ein Teufelskreis.Ist die Liebe zu dem Kind auch noch so groß - wer wochenlang nicht bzw. kaum zum Schlafen kommt, ist in extremen Situationen u.U. nicht mehr Herr seiner Selbst und kann ungewollt zu einer Gefahr für das Kind werden:
Daher folgender ganz wichtiger Hinweis: Starkes Schütteln im Sinne von „nun hör’ doch endlich einmal auf zu schreien und lass’ mich bitte, bitte s c h l a f e n ! ! “ können bei dem Säugling zu einem „Schütteltrauma“ führen, d.h. zu Blutungen in Auge oder Gehirn mit Folgen in Form von Sehbehinderung, geistiger Behinderung oder sogar Tod.
Aber wer dieses Problem kennt und trotzdem keine Hilfe in Anspruch nimmt oder zur Verfügung stellt, der handelt grob fahrlässig und unverantwortlich.
Paar / Oel / Demmi Gürel-Freiburg | nach oben Ursache für 3-Monatskoliken bei einem gestillten Kind:
Die Ernährung/die Muttermilch:- "blähende" Speisen - eher seltener als angenommen
- künstliche Nahrungsmittelzusätze (E.Nummern) in der Muttermilch (von der Mutter gegessen) - recht häufig.
- Nahrungsmittelallergien beim Kind (indirekt über die Muttermilch zugeführt) zB. Ei, Soja, Milch
- Gewichtsverlust der Mutter (Freisetzung von fettlöslichen Giften und Ausscheidung über die Muttermilch)
Therapie, wie sie immer wieder erprobt werden:- Lassen Sie grundsätzlich sämtliche Nahrungsmittel mit Zusatzstoffen (Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Emulgatoren und Farbstoffe) weg. Dazu gehören vor allem Süßigkeiten, sämtliche Fertignahrungsmittel, auch Joghurt und Quark mit Fruchtzubereitung.
- Eine stillende Mutter hat den Energiebedarf eines Waldarbeiters. Nehmen Sie deshalb regelmäßige Mahlzeiten zu sich, essen Sie alle 2 Stunden, haben Sie einen Plan, was Sie wann zu sich nehmen.
- Stillen Sie Ihren Heißhunger mit Obst, notfalls auch mit einem Teelöffel Zucker oder Traubenzucker, frei von E-Nummern.
- Kuhmilch kann, vor allem wenn sie in großen Mengen genossen wird, nachweislich in die Muttermilch übergehen und darüber Kuhmilchunverträglichkeitserscheinungen - Neurodermitis /Dreimonatskoliken - erzeugen. Wenn die kuhmilchfreie Ernährung zum Erfolg führt, können Sie nach ein bis zwei Wochen Erprobungsphase vorsichtig mit Quark und Joghurt wieder beginnen und dann schauen, wie das Kind darauf reagiert
- Verzicht -versuchsweise !! - auf andere hochpotente Allergene wie Ei und Soja - siehe Kuhmilch
- Eventuell kurzfristig und vorübergehend eine vollkornproduktfreie Ernährung
- Milchbildungstee bzw. Kümmeltee trinken bzw. Kümmel essen und kauen.
- Abnehmen in der Stillzeit führt zur Mobilisation von im Fettgewebe abgelagerten Schadstoffen, die dann über die Muttermilch an den Säugling weitergeben werden.
- Wichtig bleibt wie bei jeder "besonderen" Ernährung die Rücksprache mit Ihrem Arzt
nach oben Beim nichtgestillten Kind kann die Ursache von Koliken in der Nahrungsmittelzubereitung bzw. im Nahrungsmittel selbst liegen.
Folgende Schritte sollten Sie mit Ihrem Arzt zusätzlich zu den individuell abgestimmten Maßnahmen erwägen: - Milchpulver gemäß Gebrauchsanweisung in abgekochtes Wasser auflösen ( max. 50 -60 Grad - Handrückenprobe: gerade erträglich, sonst droht Vitaminverlust).Mit dem Pulver verschütteln, danach die Flasche noch mindestens 10 -15 Minuten stehen lassen, damit sich die durch die Schüttelung untergemischte Luft absetzen kann.
- Oder Flasche nur vorsichtig schwenken.
- Füttern Sie nie die Schaumkrone mit.
- Nach Rücksprache - Wechsel der Marke der Flaschennahrung.
- Die Zubereitung der Milch mit Kümmeltee.
- Zugabe eines Entschäumers (Lefax, sab simplex o.ä.)
nach oben 1.) Lassen Sie vorübergehend - ohne ärztliche Rücksprache maximal für eine Woche - die Vit.D/Fluoridtabl. weg. Sollte sich eine Besserung zeigen, ist das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt abzusprechen.
2.) Individuelle homöopathische Behandlungen gemäß Anamnese und Befund. Bitte keine - wenn auch gut gemeinten - homöopathischen „Universalmittel“.
3.) Insbesondere nach schwerer Schwangerschaft (problematische Lage des Kindes) oder traumatischer Geburt eine osteopathische o. manualtherapeutische Behandlung.
4.) Eventuell nach Rücksprache Zugabe von Entschäumern z.B. Lefax bzw. SAB-Simplex-Tropfen. Sie setzen die Luft aus der Nahrung frei. Die Tropfen sollten direkt in die Flasche, während der Mahlzeit oder aber nach der Mahlzeit gegeben werden. Individuell kann das eine oder das andere Mittel besser wirken.
5.) Fahren Sie das Kind viel aus, gerade unebene Wege und Schaukeln bringen dem Kind häufig Erleichterung.
6.) Geben Sie dem Kind Wärme in Form von Wärmflasche und/oder Wolle-/Seidenunterhemden.
7.) Erleichterung bringt dem Kind die Bauchmassage -evtl. mit Windsalbe- im Uhrzeigersinn (= Verlauf des Dickdarms in Richtung Darmausgang).
8.) Gelegentlich helfen auch Kümmelzäpfchen.
9.) Als letztes Mittel kann man ein Carminativum einsetzen. Die freiverkäuflichen sollten nicht über längere Zeit gegeben werden, da sehr viel Alkohol in dieser naturheilkundlichen Zubereitung enthalten ist. Eventuell kann Ihre Apotheke Ihnen Carminativum aquosum herstellen
10.) Bedenken Sie, dass ein Kind, welches schreit oder mit dem Mund sucht, nicht immer nur Hunger hat. Oft hat dieses Kind Bauchschmerzen und versucht sich durch Nuckeln zu beruhigen. Dies ist manchmal sehr schwer zu unterscheiden, ggf. müsste ein Still- oder Ernährungsprotokoll geführt und mit Ihrem Arzt Rücksprache genommen werden.
11.) Bedenken Sie weiterhin, dass - wie oben schon erwähnt - nicht die Mutter allein die Versorgung übernehmen kann. Es ist die Einbindung des Vater (insbesondere nachts, wenn er z.B. am nächsten Tag nicht zur Arbeit muss), der Verwandten und Freunde erforderlich, um diese schwere Zeit zu überstehen. Die alleinige Versorgung eines Kindes mit Dreimonatskoliken durch nur eine Betreuungsperson ist nicht leistbar!
12.) Ein Kind, welches Dreimonatskoliken hat, ist durch äußere Einflüsse noch erregbarer als andere Kinder. Bitte achten Sie darauf, dass die Umgebung des Kindes beruhigend wirkt: - Verzichten Sie auf grelle Farben. Ein zartlilafarbener Seidenhimmel für das Bettchen ist beruhigend.
- Besorgen Sie leises Spielzeug (Holzrassel - keine Metallglocken).
- Kleiden Sie Ihr Kind dezent - zarte, keine grellen Farben.
- Auch wenn Sie Ihr Kind ansonsten nicht „ganz in Wolle“ kleiden: halten Sie Ihr Kind warm, vor allem den Bauch (und natürlich auch den Kopf). Siehe hierzu unsere Broschüre über „Wärme“.
- Meiden Sie fremde, unruhige Umgebungen, häufige Besuche und Einkaufsbummel mit dem Kind.
- Schirmen Sie Ihr Kind vom Fernsehen und Radio ab.
13.) Beratung bei Selbsthilfegruppen oder in Schreiambulanzen
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