nach oben Übertragungsweg:- Der Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis ist ein neurotropes Virus der Familie der Flaviviridae.
- Die Infektion wird durch den Stich einer mit dem Virus infizierten Zecke (0,2 - 5 %) übertragen.
- Wild lebende kleine Nager und größere Wildtiere sind das natürliche Reservoir des Erregers.
- Zecken der Gattung Ixodes ricinus, die vor allem in Deutschland verbreitet ist, übertragen das Virus gelegentlich auch auf den Menschen.
Verbreitung und Häufigkeit:- Das Virus kommt nur in bestimmten Naturherden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Schweden und Finnland vor.
- In Deutschland finden sich derartige Gebiete ("Endemiegebiete") vorwiegend in Süddeutschland (Ostbayern, Schwarzwald weniger Hessen) und sehr vereinzelt in Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.
- Virusinfizierte Zecken kommen nur bis in Höhenlagen vor, in denen die mittlere Jahrestemperatur über 8°C liegt. In Deutschland und Österreich besteht somit in Höhenlagen über 1.000 m keine nennenswerte Infektionsgefahr.
- In Endemiegebieten sind nur 0,2 - 5 % der Zecken Virusträger.
- Das Vollbild einer FSME tritt nur nach jedem 1.000. – 10.000. Zeckenstich in Endemiegebieten auf.
- Übertragungen finden nur statt, solange die Zecken aktiv sind; in Mitteleuropa im wesentlichen von April bis November.
- In Deutschland werden jährlich zwischen 200 und 500 Fälle gemeldet.
Eine Karte über die Verbreitung der FSME wird jährlich aktualisiert: siehe www.rki.de
Die Erkrankung:- Inkubationszeit: 3 bis 28 Tage
- 1. Phase: über 2-4 Tage mit Grippesymptomen (Kopf-,Gliederschmerzen, Fieber, z.T Magen und Darmbeschwerden). 90% der Infizierten gesunden schon jetzt. 10 % treten in die Phase 2 ein.
- 2. Phase: Es kommt nach einem beschwerdefreien Intervall (3 - 8 Tage) zum Befall des Zentralennervensystems mit starken Kopfschmerzen und hohem Fieber. Hier unterscheidet man 4 Verlaufsformen: Etwa 45 % Meningitis (Gehirnhautentzündung), etwa 40 % Encephalitis (Gehirnentzündung), 15 % erkranken an Radikulitis (Nervenwurzelentzündung) oder Myelitis (Nervenscheidenentzündung). Nach 3 Tagen Beginn der etwa 14 Tage dauernden Genesung
- Prognose: von den 10 % aus Phase 2 versterben 1%, 10 % der Phase 2 behalten Dauerschäden in unterschiedlicher Ausprägung. Je älter der Mensch desto wahrscheinlicher ein problematischer Verlauf. Kinder erleiden seltenst die Phase 2 und haben überwiegend wenn angesteckt einen leichten Verlauf der Phase 1
Impfung:- Im Gegensatz zur Borreliose ist bei FSME eine aktive Impfprophylaxe möglich
- Notfalls kann auch noch innerhalb 24 Std. nach Zeckenstich in Endemiegebieten eine Schnellimmunisierung versucht werden.
- Da keine Impfung frei von möglichen Nebenwirkungen ist, bedeutet eine FSME-Impfung bei uns im Norden, mit Kanonen auf Spatzen schießen.
- Empfohlen ( von der STIKO) ist die Impfung nur bei langen Aufenthalten in der Natur in Endemiegebieten (Wanderurlaub, Camping, Waldarbeiter, Förster)
- Die Impfung wird besser von Erwachsenen als von Kindern vertragen.
- Über den Sinn der Prophylaxe in ihrem besonderen Fall fragen Sie Ihren Arzt
nach oben Die Ansteckung:- In unseren Breiten (Norddeutschland) wird durch Zecken vor allem die B o r r e l i o s e übertragen.
- Ca. 20-30% der Zecken in Schleswig-Holstein sind Träger der Borrelien (Bakterien!!!).
- Aber nur 1 von 1000 Personen, die von Zecken gebissen wurden, bekommt eine Borreliose.
- Der infizierte Mageninhalt der Zecke gelangt erst etwa 24 Std. nach Stich in den menschlichen Körper.
Die Erkrankung:
Die Erkrankung kann folgende Stadien durchlaufen:- Stadium 1 (akute Infektion): rote Kreise im Bereich des Stiches oder an anderen Körperstellen, Lymphknotenschwellung, selten Fieber und/oder Grippesymptome.
- Stadium 2 (chronische Infektion): Muskelschwäche, Gelenkschmerzen, Nerven- und Gehirnhautentzündungen.
- Stadium 3 (Residualstadium): "Chronifizierte" Borreliose mit schweren Nerven und Gehirnbeteiligung, Gelenkschmerzen („Rheuma“)
wobei einzelne Stadien - - unbemerkt durchgemacht werden können.
- - sich über Monate hinziehen können
- - mit symptomfreien Intervallen oder
- - fast parallel auftreten können
Wichtige Punkte:1. Eine Borreliose hinterlässt keine Immunität ! D.h. man kann mehrfach an ihr erkranken. 2. Die eindeutige Diagnose erfolgt durch spezielle Blutuntersuchungen (Immunoblot) und die Ergebnisse sind zum Teil erst durch Verlaufskontrollen sicher beurteilbar. 3. 50% der an Borreliose Erkrankten erinnert sich nicht an einen Zeckenstich. 4. Borreliose heilt häufig auch ohne Krankheitssymptome spontan aus, insbes. im Stadium 1 und weniger im Stadium 2. 5. Behandlung erfolgt antibiotisch über einige Wochen je nach Stadium und Krankheitssymptomatik, die unbedingt homöopathisch begleitet werden sollte. 6. Es wird auch nach antibiotischer Behandlung ein Postborreliosesyndrom beschrieben. Dieses ist sehr schwer zu erkennen und schulmedizinisch nur symptomatisch zu behandeln. Durch naturheilkundliche oder/und homöopathische Behandlung soll diese chronische Verlaufsform aber recht effektiv behandlelbar sein. Die Schulmedizin bezweifelt allerdings zT die Existenz eines solchen Verlaufs bzw. die Behandelbarkeit.
nach oben Primäre Prophylaxe (Zeckenstich verhindern):- Unterholz meiden, bleiben Sie auf festen Wegen
- Hut, helle körperbedeckende Kleidung, hohe Schuhe
- „Kitzel“ "Kribbeln" am Körper - - Zecke ????
- Absuchen des Körpers nach längerem Wald/Wiesen/Feldaufenthalt. Zeckenbisse sind schmerzlos, jucken seltenst.
- Repelents (Cremes zur Abwehr von Mücken und Zecken) wirken max. einige Stunden
Zeckenstich:- Je eher und je schonender die Zecke entfernt wird, desto unwahrscheinlicher ist eine Infektion durch Borrelien. Bei FSME spielt die Zeit eine untergeordnete Rolle.
- Die Zecke darf nicht gequetscht werden (spätestens dann wird der event. mit Borr. infizierte Mageninhalt, mit FSME infizierter Speichel in die Wunde gedrückt.)
- Mit einem Streichholz, einer geschlossenen Pinzette o.ä. den Zeckenkörper vorsichtig, aber ausdauernd kreisförmig um seine eigene Achse schieben/zwirbeln bis die Zecke sichtbar loslässt.
- In der Apotheke bekommen Sie eine Zeckenkarte, mit dieser kann man auch kleine Zecken entfernen ohne sie zu quetschen.
- Die handelsüblichen Zeckenzangen quetschen die Zecke
- Auch der festsitzende Zeckenkopf sollte mit entfernt werden (Zecke nicht abreißen!)
- Aber wenn der Zeckenkopf trotz aller Vorsichtsmaßnahmen abgerissen ist, wird er nicht (zwingend) entfernt.
- Zecke nicht mit Öl etc. beträufeln, um sie abzutöten, denn dann bekommen Sie den Kopf nicht mehr heraus und im Todeskrampf wird Zeckenspeichel/Mageninhalt in den Menschen gedrückt.
- Man kann die lebendige Zecke im spez. Laboratorien auf Borrelien untersuchen. Aber bedenke 1 von 3 Zecken ist Borrelienträger aber nur 1 von 1000 infiziert.
- Blutuntersuchung, die nur Abwehrstoffe gegen Borrelien sucht, frühestens 6 Wochen nach Infektion und nur bei unklaren Symptomen (siehe oben).
- In FSME-Endemiegebieten evtl. über eine Schnellimmunisierung nachdenken.
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