Im Frühsommer vor einigen Jahren hat die Nachricht über den EHEC weltweit die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Immer wieder wird von Fällen berichtet, in denen Menschen an dieser Darminfektion erkranken mit zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen. Dadurch wurde Panik verbreitet, inzwischen hat sich die Aufregung in den Medien gelegt, der Erreger ist jedoch nicht eliminiert. Hier lesen Sie nützliche Hinweise für Ihre Familie und weitere, nicht nur populäre Hintergrundinformationen für die Ursache der Infektion.
HIer zunächst einige wichtige Grundbegriffe zum Verständnis der Entwicklung von "Killer-" Bakterien und Viren
Symbiose: Zusammenleben von Lebewesen, die sich gegenseitig Gutes tun. So benötigen Menschen auf der Haut, der Schleimhaut und vor allem im Darm ganz bestimmte Bakterien in hoher Zahl, ohne die sie nicht überleben könnten.
Die "moderne" Landwirtschaft basiert auf folgenden Grundstrukturen
Hoher Zahl an Tieren auf engem und sehr warmen Raum.
Konsequenz: Hohe Zahl an Spontanmutationen und schnelle Übertragung von Tier zu Tier - Masseninfektionen
"Verwertung" des gesamten Bestandes innerhalb kurzer Zeit - rotierende Bestallung - in einem Schub komplett belegt und in einem Schub komplett entfernt.
Konsequenz: Tiere können innerhalb einer Inkubationszeit (das Tier ist krank, aber die Krankheit ist noch nicht ausgebrochen) in großer Menge geschlachtet und das infizierte Fleisch an der Theke verkauft und von Menschen verzehrt werden.
Einsatz von diversen Medikamenten, um die Massentierhaltung zu ermöglichen, insbes. Antibiotika und Desinfektionsmittel.
Konsequenz: Mangel an natürlichen, der Einfachheit hier als "gute und ungefährliche" Bakterien bezeichnet, die in jedem "normalen" Stall als Konkurrenten zu den gefährlichen zu finden wären. Weiterhin Züchtung (Selektion) von multiresistenten Bakterien, die sich schnell im Stall verbreiten, da die ungefährliche Konkurrenz durch Antibiotika dahingerafft wurde.
Hoch gezüchtetes, steriles Futter und Monokulturen, insbes. Mais.
Konsequenz: Einseitige Ernährung und somit Unterversorgung der Tiere mit wichtigen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen führt zu Immun- und Abwehrschwäche. Mangel an natürlichen "guten und ungefährlichen" Bakterien, die auf jeder normalen Weide zu finden wären, als Konkurrenten zu den gefährlichen.
Einsatz von sog. Pflanzen"schutz"mitteln zur Steigerung des Ertrages mit Giftwirkung auch auf Mensch, Tier und Bakterie.
Konsequenz: Die Änderung des Milieus wirkt sich negativ auf die guten und positiv auf die ungewöhnlichen und aggressiven Bakterien aus.
Schwächung des Immunsystem von Tier und Mensch.
Erhöhung der Mutationsrate (neue Viren und Bakterien)
"Sterile" Nährlösungen in der industriellen Gemüse- und Obsterzeugung.
Konsequenz: Schnelle Verbreitung von gefährlichen Keimen bei zufälliger Verunreinigung der optimalen Nährlösung, da die natürliche Konkurrenz fehlt.
Sterile Verpackung der Nahrungsmittel.
Konsequenz: Bei Kontamination (Verunreinigung mit Bakterien) ist eine schnelle Verbreitung der Bakterien vorprogrammiert, da auf dem Nahrungsmittel jede - für uns Menschen ungefährliche bzw. positive - Konkurrenz an Keimen fehlt.
Lange und zum großen Teil unsinnige Transportwege.
Konsequenz: Transport und Import von Keimen über tausende von Kilometern hinweg mit multiplen Kontaminationsgelegenheiten.
Der Weg aus dem Dilemma:
Änderungen sind möglich und dringend notwendig:
Verzicht auf Massentierhaltung bedeutet auch Verzicht bzw. Reduktion des Fleischverzehrs und somit einer wichtigen Infektionsquelle.
Verzicht auf Antibiotika und sonstige chemische Mittel, um natürlichen und guten Keimen eine Chance zu geben und den Konkurrenzkampf nicht zu deren Ungunsten zu manipulieren.
Verzicht auf Ganzjahresgemüse, welches ausschließlich in Gewächshäusern und Nährlösungen in dieser Menge produzierbar ist.
Entdeckung der natürlichen, der Jahreszeit angepassten und den örtlichen Gegebenheiten entsprechenden Ernährungsweise.
Der infizierte Mensch
"Das Terrain ist alles, der Keim ist nichts", das erkannte schon Robert Koch.
"Nur"10 % der Menschen, bei denen EHEC-Bakterien nachgewiesen wurden, bekommen das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Aber wie viele Menschen zeigen nur geringe oder keine Krankheitszeichen trotz Infektion und vor allem warum?
Diese wären entweder Dauerausscheider des Bakteriums oder ihre Immunabwehr wehrt sich erfolgreich gegen die Infektion und sie „werfen“ das Bakterium einfach „raus“.
Der Erkenntnis von Robert Koch zufolge verfügen Sie also über ein gesundes, sie schützendes Terrain/Milieu.
Was bestimmt das Terrain/das Milieu:
Die Abwehrkraft des Menschen:
- Sie wird geschwächt durch Fehlernährung und künstliche Nahrungsmittelzusätze, die der menschliche Organismus nicht kennt.
- Häufige, nicht selten unsinnige antibiotische Behandlungen, Cortison oder andere Immunmodulatoren.
- Fehlende Auseinandersetzung mit leichteren Krankheitskeimen oder wenig pathogenen (krank machenden) Bakterien/Viren.
- Fehlende natürliche Bakterienflora.
- Direkte Giftwirkung von Umweltgiften, Pflanzenschutzmitteln, Strahlung, Putz- und Desinfektionmitteln.
Die gesunde Haut-,Schleimhaut- und Darmflora:
Sie fungiert als:
- "Platzhalter" (sog.Kolonisationsresistenz - wo die sind können keine krankmachenden sein)
- als sog. Sparringspartner für die körpereigenen Abwehr und
- als Hilfe bei der Verdauung (Herauslösen der Vitamine und Spurenelemente).
- als Produzenten von Vitaminen und Provitaminen
Sie wird geschädigt durch Fehlernährung und Antibiotika (= Zerstörung auch der "guten" Keime).
Dieses „Tabula rasa“ führt zwangsläufig zu einem idealen Platz für krankmachende Keime, die ungestört wuchern können.
Östrogene und östrogenähnlich wirkende Substanzen (Pille etc.) verändern die natürliche Bakterienflora.
Fast jede Frau kennt die Problematik Scheidenpilz bei oder nach langer Pilleneinnahme.
Ein konsequentes Umdenken ist erforderlich, sonst werden uns unsere selbst produzierten Seuchen zunehmend in Angst und Schrecken versetzen. Man kann auch sagen: Wir züchten unsere Killer selbst.
Das System können wir so schnell nicht ändern, mit der Kenntnis darüber gibt es jedoch einige Möglichkeiten, die Risiken für die eigene Familie zu reduzieren.